Weltlernen im Juni 2023
Angeln und Gewässeruntersuchung
Unsere Schulküche ist vegetarisch. Vielen Kindern ist das sehr recht, andere
hätten gerne hin und wieder Fisch oder Fleisch. Also folgten wir der Einladung von Janos Familie und versuchten uns im Angeln am familieneigenen Angelteich in Engelskirchen.
Dort konnten die Kinder das Angeln erproben und erfahren, wie viel Geduld man dazu braucht.
Die Kinder, die nicht angeln wollten, konnten im Bachzulauf
Gewässeruntersuchungen durchführen. Mit Wannen, Pinseln und Lupenbechern untersuchten sie die Tier- und Pflanzenwelt.
Theater für das Schulfest
Während unsere Eingangsstufenkinder „Mats und die Wundersteine“
einstudierten, reflektierten die Kinder der Stufen 3 und 4 erst einmal alle
Weltlernentage des Schuljahres.
Daraus wurden die Lieblingstage ausgewählt, um zu ihnen kleine Szenen zu
schreiben und zu spielen. Insgesamt kreierten die Kinder ein Theaterstück aus 11 Weltlernentagen und einem Abschlusssong.
Vieles von dem, wie sie Theater bisher kennenlernen durften, floss mit ein in ihre Inszenierungen. So gab es beispielsweise originelle Klappkulissen, so gab es direkte Ansprachen des Publikums, so wurden tollpatschiges oder überzogenes Verhalten in die Charaktere eingebaut und so wurden trockene Sprechrollen beinahe cheerleadermäßig untermalt.
Weltlernen im Mai 2023
Die Studiobühne Siegburg zeigt „Frau Holle“
Die Schüler und Schülerinnen der Studiobühne Siegburg glänzten mit einer
wunderschönen und durchdachten Inszenierung von Frau Holle. Die gerechte
Wettermacherin brauchte verantwortungsvolle Helferinnen mit Herz und
Empathie. Das Wetter kam tatsächlich aus der Tonne. Die Kinder der FSRS
konnten im Anschluss an die Aufführung Fragen stellen und sogar ein
Gruppenfoto mit den Schauspieler*innen ergattern.
Schulstunde der Gartenvögel
Wer regelmäßig an den Aktionen des Nabus teilnimmt, wird bald feststellen, dass die heimischen Vögel keine Unbekannten mehr bleiben. Wem im Januar noch ein Satz wie „Da ist ein Spätzle“ rausgerutscht ist, konnte im Mai nun den Haussperling vom Feldsperling unterscheiden. Wir werden professioneller!
Europatag
Anfang Mai ist für uns konzeptionell immer ein Europatag im Weltlernen
angesetzt. „Ich bin Europäer:in“ war in diesem Jahr der Schwerpunkt.
Und so gestalteten die Kinder ihre Hände in gelb auf blauem Grund umrahmt von den 12 Sternen der Europaflagge.
Neben der Sage um die Entstehung Europas und vielen kindgerechten Infos zu unserem Kontinent konnten die Kinder Europa in Gruppenarbeit kneten. Mit den Fragen wie „Machst du Portugal oder darf ich?“ zeigten sie, dass sie durch diese Arbeit in jahrgangsgemischten Gruppen einen Mehrwert in ihrer Europakenntnis erfuhren.
Jedes Kind suchte sich im Anschluss ein Land aus, über das es auf unserem Padlet forschen und die Informationen später vorstellen konnte. Im letzten Block machten wir noch eine Bodypercussionzur „Ode an die Freude“, und zeigten, warum dieses Lied für Europa auch währende der Pandemie so wichtig wurde.
Die Idee Europas ist der Zusammenhalt in Freude und das gemeinsame und friedliche Gestalten unserer Gegenwart und Zukunft. In diesem Sinne spielte zum Abschluss des Tages ein Miniorchester selbst arrangiert vor der Europakarte die Europahymne.
Sponsorenlauf
Die meisten unserer Kinder wissen, wie man Sponsor:innen anspricht. Sie
sammelten viele Unterschrift und / oder hohe Beträge für unseren Sponsorenlauf.
Bei herrlichem Wetter schafften sie in nur zwei Stunden überwiegend mehr
Runden im Anton-Klein-Sportpark als wir dachten. Der Laufrunden-Stempelzettel muss folglich im nächsten Jahr mehr Felder ausweisen. Laufen ist so ansteckend.
Und auch die Kinder, vor allem die Kinder der E1, die Sorge hatten, dass sie nicht schnell oder ausdauernd genug waren, wurden von Paten und Patinnen in vielen Runden gehend begleitet und erzielten auch auf diese Weise viele Runden. Der Sports- und Teamgeist war also geweckt. Alle hatten nicht nur Spaß am Rundenlaufen, sondern auch bei den Aufwärmübungen und der Abschlussrunde mit dem gemeinsamen Zieleinlauf.
Der Fußweg zurück zur Schule brachte noch einmal zwei Plusrunden ein. Und so war die Stimmung den ganzen Vormittag über sehr gut. Unsere Summenrechnungsstunde wurde von einem großen Schoko-Erdbeer-Danke an alle Läuferinnen und Läufer versüßt.
Zum Schulschluss war klar:
Über 5000 Euro
wurde von den 34 anwesenden Kindern der FSRS erlaufen! Das war spitze!!!
Das Geld in diesem Jahr wird vor allem für Spiel- und Sportgeräte sowie für die digitale Ausstattung der zweiten Gruppe genutzt.
Weltlernen im April 2023
Literaturtheater und Autorinnenlesung
Unser Weltlernen nach den Osterferien galt der Literatur.
Während die Stufen 3 und 4 in der Stadtbibliothek in der Meysfabrik dem spannenden Buch „Frau Wolle und der Duft von Schokolade“ gelesen von der Autorin Jutta Richter lauschten, spielten die Kinder der Eingangsstufe in der Schule ein Literaturtheater zu „Mats und die Wundersteine“. Die Hauptrolle übernimmt – wen wundert’s – unser Mats.
Die Kinder waren begeistert vom Anmalen der Steine mit goldener Farbe. Manch eine/r erfreute sich hinterher auch über goldfarbene Fingernägel. Ziel ist es, dieses Stück auf unserem Schulfest Anfang Juni aufzuführen. Mauseohren, Goldsteine und Felseninsel sind schon gebaut.
Der Text muss nur jetzt noch geübt werden.
Weltlernen im März 2023
Egg-Race
Egg-Race ist eine Methode, die die vier Kompetenzen des Lernens im
21.Jahrhunderts,
besonders fördert.
Dies ist unser
erstes Eggrace
für 2023
Die Aufgabe:
Rette Eggbert beim Sturz von der Tischkante
Das Opfer:
Ein hartgekochtes Ei.
In jahrgangsgemischten 4erGruppen hatten die Kinder erstmal Zeit, zu
diskutieren, Pläne zu schmieden und sich auf Lösungen zu einigen. Danach
bekamen sie das Material und los ging es. Hochkonzentriert wurde geschnitten, geklebt, gewickelt und gepackt. Die ersten Ergebnisse ließen sich bereits nach 15 Minuten sehen.
Im Laufe des Vormittags wurden wir diese Ideen präsentiert:
In der Vorstellungsrunde waren alle Kinder sehr interessiert an den Lösungen der jeweils anderen Gruppen und diskutierten miteinander über die möglichen Ursachen für das Gelingen oder für das Scheitern. In der Daumenabfrage am Schluss war die Mehrheit der Kinder absolut zufrieden mit und in der Gruppe.
Jede/r hatte die Chance, den/der anderen die Lösung vorzustellen und zu
diskutieren. Fast alle Kinder waren an der Bauphase beteiligt und jedes
Gruppenmitglied hatten einen Part beim Vorstellen im Kreis.
Überraschenderweise war kein Kind aus den betreffenden Gruppen enttäuscht, wenn das Ei den Sturz nicht überlebt hat.
Als krönenden Abschluss gab es Eierbrote zum Frühstück.
Mit der Försterin im Wald
Mit Priska Dietsche verbrachten wir einen Weltlernentag bei herrlichem Frühlingswetter im Wald. Die Försterin ist an Rhein und Sieg für ein 10 000 Hektar großes Gebiet verantwortlich. Umweltbildung von Heranwachsenden ist einer ihrer Aufgabenbereiche.
Für die Kinder war es nicht erstaunlich, dass sie es mit einer Frau in einem eher von Männern dominierten Berufsfeld zu tun hatten. Hoffentlich behalten sie ihre Natürlichkeit im Denken. Viele von unseren Kindern waren in einem Waldkindergarten und trugen zusammen, was im Wald zu beachten ist. Erstaunt waren wir, dass wir im Wald nicht so leise sein müssen, wie wir dachten. Solange wir uns auf Waldwegen befinden, können wir davon ausgehen, dass die Tiere mit uns rechnen und somit wissen, worauf sie sich einlassen.
Am wichtigsten ist es, im Wald nichts kaputt zu machen, sondern achtsam zu sein. Dem Spiel, dem Spaß und der Lebensfreude steht dann nichts im Wege. So spielten die Kinder unter Anleitung der Försterin das Fuchs- und Mausspiel. Der lange Winter macht die Füchse hungrig und so versuchen sie, alle Mäuse zu erwischen. Die wiederum wollen sich nicht so gerne fressen lassen und suchen nach dem Mauseloch.
Ein ABC-Spiel mit Wörtern, die die Kinder mit dem Wald assoziieren, bildete die Basis für einen kooperativen Balanceakt auf einem umgelegten Baumstamm. Den meiste Spaß hatten die Kinder beim Staudammbau am Waldbach.
Schlussendlich lernten die Kinder das Durchforsten des Waldes als Arbeitsbereich der Försterin kennen, indem sie sich als Bäume aufstellten und Priska Dietsche prüfte, welcher Baum stehen bleiben kann und welcher weichen muss.
Lust auf Biogemüse
Zuerst einmal studierten alle einen Aussaatkalender und lernten, welche Gemüsesamen vorgezogen und welche direkt ausgesät werden können. Einige Kinder weckten daraufhin unsere Hochbeete aus dem Winterschlaf. Dann ging es an die Feinarbeit.
Diese Arbeit passierte am Weltlernentag:
Damit wir ahnen konnten worauf wir uns freuen können, gab es Rohkost als Snack, von den Kindern geschnitten, dazu Zaziki.
Anschließend machten wir ein Kunstprojekt mit Arcimboldo Figuren, das wir auf #digiclass dokumentierten. #digiclass ermöglicht jedem Kind, die Werke der anderen Kinder zu sehen. Auch die Aufgabe, aus dem Schullogo ein Bio-Schullogo zu machen, konnten wir bei #digiclass einstellen.
Wir nehmen teil am Wettbewerb "echt kuh-l". Dafür beschreiben wir den Weg vom Säen für unseren Schulgarten über das Ernten auf unsere Mittagstischteller sowie unser Ackern bei der SOLAWI in Hanf.
Der Weg des saisonalen und regionalen Biogemüses in unsere Küche ist besonders und soll weiter Schule machen. Die wichtigste Aufgabe für uns alle ist, uns richtig viel Lust auf Biogemüse zu machen.
Weltlernen im Februar 2023
Arbeiten mit BeeBots
Die Kinder der FSRS konnten ein neues Angebot der Stadtbibliothek nutzen: Das Arbeiten mit BeeBots bzw. Bluebots. Unter Anleitung von Frau Elßner und zwei Kolleg:innen lernten sie die Bluebot-Algorithmen kennen. Sie konnten kognitive Kompetenzen schulen wie Kombinieren, logische Abfolgen erkennen und die Raum-Lage-Beziehung aus verschiedenen Perspektiven beachten.
In kleinen Gruppen von ca. 6 Kindern konnten sie auf vorbereiteten Matten mit den Minirobotern Müll zur richtigen Tonne bringen, Wege von Ort zu Ort in Hennef abgehen und die Buchstaben ihres Namens abfahren.
Die älteren Kinder der Schule konnten zudem noch DASH programmieren lernen. Mit der passenden App fügten sie gelernte Befehle zu einem individuellen Programm zusammen und überprüften ihre Pläne.
Weltlernen im Januar 2023
Tottori – kopfüber ins Abenteuer
Im Rahmen der Schulkinowochen sahen die Kinder der FSRS den preisgekrönten Kinderfilm „Tottori – kopfüber ins Abenteuer“. Besonders war der Film deshalb, weil wir uns umgeben konnten mit wunderschönen Aufnahmen von Norwegens Wildnis. Darin verliefen sich zwei Mädchen, die neunjährige Vega und ihre fünfjährige Schwester Billie auf der Suche nach Hilfe für ihren Vater, der in eine Felsspalte gefallen war. Die Mädchen mit ihren unterschiedlichen Vorlieben – das ältere vernünftig und sachlich, das jüngere kreativ und mit unbeirrbarem Glauben an Magie – kämpfen sich durch, unterstützen sich, verzweifeln und halten durch. Sie erkennen, wie wichtig ein gut gepackter Rucksack ist. Aber was muss oder sollte nun eigentlich wirklich mit? Am Ende des Films ist das aufblasbare Einhorn (norwegisch: Tottori), auf dem der verletzte Vater den Wasserweg zur Rettung nehmen kann, von enormer Bedeutung. Der Rucksackfrage widmeten sich die Weltlerner:innen der FSRS in intensiver Weise. Allein oder zu zweit überlegten sie nach Gesprächen und Recherche, was wohl wirklich nützich ist. Sie dokumentierten ihren Plan und stellten ihn vor. Hut ab: Mit manch einem Kind wäre ein Abenteuer in der Wildnis wohl gar kein Problem. Und weil der Film noch viel mehr zu bieten hatte als das Rucksackthema, konnten die Kinder über ein von uns erstelltes Padlet auch noch mit den tollen Arbeitsmaterialien des LWL-Schulkinowochen-Projektteams arbeiten.
Schulstunde der Wintervögel
Wir wollten an der Aktion "Schulstunde der Wintervögel" des NAJU teilnehmen. Die Kinder lernten zunächst unsere häufigsten Gartenvögel kennen. Dann ging es hinaus in den Kurpark. Auf leisen Sohlen und mit einem enormen Willen, alle Vögel zu sichten und zu zählen machten sich die Kinder auf die Pirsch. Dass sie an einem Platz bleiben sollten, hatten nicht alle so ganz verinnerlicht. Abschließend stellten wir fest, dass manch ein Vogel wahrscheinlich doppelt mindestens doppelt gezählt wurde. So konnten wir die Ergebnisse leider nicht abgeben. Das war zwar schade, aber wenigstens sind wir so gut vorbereitet für eine korrekte Zählung bei der nächsten Aktion. Und die Materialien zum Kennenlernen der Vögel sind weiter für alle verfügbar.
Experimente mit Rotkohlsaft
Ein Rotkohl aus unserem Solawi-Abo konnte vor den Ferien nicht mehr zubereitet werden.
Also nutzten wir die Gelegenheit, Experimente mit Rotkohlsaft zu machen. Der dunkle Sud ist sehr reaktiv und dabei nicht gefährlich. Die Kinder staunten über die verschiedenen Farben, die sie durch Zusetzen kleinerer Lebensmittelgaben wie Backpulver/Natron und Essig/Zitronensäure erzielen konnten. Auch das Zufügen anderer Stoffe brachte Erkenntnisse darüber, wie Rotkohlsaft die Farbe ändern kann, z.B. mit Spülmittel. Der Lavaeffekt durch Schäumen (mit Säure und Natron) oder der Zugabe von Öl war besonders beliebt.
FEE ist freies Experimentieren und Explorieren. Dabei verstehen die Kinder zuerst einmal, wie verschiedene Laborgeräte inklusive der Schutzausrüstung zu gebrauchen sind und probieren diese aus. Das Vorgehen beim Erforschen ist immer gleich: Ich stelle eine Frage und äußere eine Vermutung. Dann probiere ich aus, was wirklich geschieht und überlege, warum das so ist. Das diskutiere ich mit meinem Partner/meiner Partnerin. Das Reinigen des benutzten Materials sowie das Zeichnen des Versuchsaufbaus und das Aufschreiben der Versuchsschritte gehörte auf den verschiedenen Niveaustufen ebenfalls dazu.
Manch ein Kind entdeckt im freien Experimentieren und Explorieren ein Talent, ein Potenzial, das es in seine Überlegungen für den Berufswunsch einfließen lassen kann.
Weltlernen im Dezember 2022
Lichterspirale zum Jahresabschluss
Ganze zwei Stunden dauerte die Zeremonie. Jedes Kind entzündete seine Kerze in der Mitte und schritt in vollkommener Stille zu wunderschöner Klaviermusik durch die immer heller werdende Spirale. Dieser meditative Jahresausklang ließ alle zur Ruhe kommen, die Kinder wie die Erwachsenen. Besonders eindrucksvoll war die letzte Phase, als für jedes erkrankte Kind der Schule ein Freund oder eine Freundin eine Kerze entzündete.
Dezember 2022 - LdE- Projekt - Spenden für Luis
Als die Kinder der FSRS davon hörten, dass der vierjährige Bruder von Lias Freundin so schwer erkrankt ist, dass er eine teure Spezialbehandlung in den USA braucht, zeigten sie ein beeindruckendes Organisationstalent. Auf die Schnelle starteten die Kinder einen Basar für Luis und sammelten mit vielen selbstgemachten Leckereien, Gebasteltem, einem Miniflohmarkt und einem Geigenkonzert 1000 Euro für die Behandlung des kleinen Jungen.
Hut ab für so viel Engagement!
Dezember 2022 - Wie lernen Kinder in anderen Ländern?
Die Kinder sollten von einer Entwicklungshelferin lernen, wie Bildung von Kindern in armen Regionen Afrikas gelingen kann. Marie Peschel wollten uns ihre Schulbauprojekte vorstellen. Leider fiel die Referentin krankheitsbedingt aus. Dennoch machten wir ein kleines Afrikaprojekt:
Die Kinder brachten morgens eine Schüssel und einen Löffel mit zur Schule. Darin probierten sie mehr oder weniger skeptisch FONDÉ, einen Hirsebrei aus dem Senegal, der dort eines der Hauptnahrungsmittel darstellt. Schule in Afrika kann den Schulen Europas ähnlich sein. Muss sie aber nicht. Die Bandbreite reicht von einer guten Ausstattung in einem Schulgebäude mit Materialien bis zu der Situation, nichts zu haben und unter einem Baum mit einem Stöckchen in der Hand Buchstaben in die Erde zu kratzen. Die Kinder der FSRS spielten die Möglichkeiten nach. Außerdem erarbeiteten sie miteinander die Länder des Kontinentes Afrika. Wer weiß was und kann es zeigen? Außerdem erstellten sie ein ABC der Tiere Afrikas. Damit afrikanische Kinder weniger Barrieren bei der Bildung überwinden müssen, ist oft Eigeninitiative gefragt. Mit Fatou lernten unsere Drachen und Tintenkleckse, wie man sich mit der Verbesserung der Lebenssituation mehr Zeit für die Schule erkämpft und sich so den Weg in eine bessere Zukunft bahnt. Zu sehen im SRW Kindernetz in der Reihe "Wenn nicht ihr, dann wir".
Ich du wir - alle sind wir hier.
Projektwoche mit Max Resch vom 28.11.-2.12.22
Fünf Tage lang haben sich die Drachen und Tintenkleckse kreativ beschäftigt mit Singen, Bewegen, Gestaltungsarbeiten, Geschichten schreiben, Zeichnen und Entwickeln von Theaterszenen.
Beginnend mit einem Besuch im Wald und der Inspiration, die dieser bietet, haben die Ideen, die im Laufe der Woche bearbeitet wurden, ihren Ursprung gehabt.
Begleitet hat uns das Lied „Jimba“, das wir gesungen haben und das sich täglich in seiner Gestaltung weiterentwickelt hat.
Und neben den gemeinsamen Aktionen fand die Arbeit alleine, zu zweit oder in Gruppen statt, die gemündet hat
in einer Vorstellung am Freitag, in der die Ergebnisse gezeigt wurden.
So nahm eine intensive Woche ein buntes Ende mit unterschiedlichen Ideen, die verwirklicht wurden und ihren Weg auf die Bühne gefunden haben.
Weltlernen im November:
Lichtzauber, Literatur und mehr in der dunklen Jahreszeit!
Im November machten wir ein Laternenfest mit ganz frei entworfenen Laternenbildern. Die Eltern dekorierten auf dem Schulgelände eine feierliche Lichterfeststimmung. Als neues LdE-Projekt (Lernen durch Engagement) starteten wir eine Kronkorkensammelaktion. Wir wollen teilen wie der Soldat Martin und unterstützen mit der Abgabe der Kronkorkensammlung die Wünsche von an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen. Am 19.11. besuchten die Dritt- und ViertklässlerInnen die Bibliothek in der Meysfabrik. Frau Krässel machte den Kindern große Lust aufs Lesen. Bald werden die Kinder Bücherkisten zu ihrem Lieblingsbuch erstellen. Ende des Monats bereiteten wir uns in einer Adventszauberaktion auf die Weihnachtszeit vor. Da wurde gesägt, gedruckt, gemalt, gebastelt und mehr. Das Vorlesen mit dem Kamishibai sorgte für einen besonderen Literaturgenuss. Plätzchen und Santa Lucias Kinderpunsch rundeten den Tag ab.
Wir haben geackert!
In den letzten beiden Wochen durften wir mit auf den Solawi-Acker.
Dario Harzendorf transportierte uns im Hänger zum Ernteplatz. Dort zeigte er alles rund um die rote Bete, die gerade in vielen Reihen ganz ohne chemische Düngung, ohne Pestizide, Fungizide und Herbizide wachsen durfte. Die Kinder ernteten die roten Knollen und sortierten nach drei Kriterien: „normalgroß“, „miniklein“ und „von tierischen Mitbewohnern angefressen“. Die Bissspuren wurden genau untersucht und überlegt, bei welchen Tieren das Gemüse auf dem Speiseplan steht.
Bei den meisten Kindern steht die rote Bete nicht auf der Liste der Lieblingsspeisen. Aber wir Erwachsenen sind geduldig und hoffen, dass die Kinder immer mutiger werden, um gesundes und naturbelassenes Essen zu mögen. Um es WIEDER zu mögen, muss man genaugenommen sagen, denn als Babys haben oder hätten sie es vermutlich als Brei gegessen. Unsere Anna hat sich eine wunderschöne rote Bete lange angeschaut, herumgezeigt, den Ackerdreck am nassen Gras abgewischt und dann… herzhaft reingebissen. Leon stellte sich vor, womit er die tolle Knolle zu Mittag essen würde. Katja gehört zu denen, die die rote Bete bereits lieben. Sie trinkt sie mit Apfel als frisch gepressten Saft. Und Lian fand es toll, wie die Knolle die Hände färbt. Die Kinder lernten bei Dario auch, wie Kompost angesetzt wird. Sie zerkleinerten die verwelkten Tomatensträucher und schichteten abwechselnd Lupinen- und Tomatenschnitt. Anschließend wurde gewässert. Für das ein oder andere Kind war das Finden von übersehenen oder grünen Tomaten das Highlight des Tages. Und sogar ein Feuersalamander war unter den Pflanzen zu finden und konnte an den Waldrand gebracht werden. Am Ende des Vormittags waren die allermeisten glücklich, geackert zu haben.
Plandertour 30.9.2022
Unser Kunstwort „Plandern“ ist an das Plogging angelehnt und verbindet das schwedische „PLOCKA = Aufheben“ mit dem WANDERN. Wie schon im letzten Jahr wurden die Kinder der Freien Schule Rhein-Sieg als MüllsammelhelferInnen vom Bauhof der Stadt Hennef mit Handschuhen und Greifzangen perfekt für die Plandertour ausgestattet. Während die Dritt- und ViertklässlerInnen der Tintenklecksklasse den Weg vom Pennymarkt bis zur Autobahnbrücke vom Müll befreiten, gingen die jüngeren Kinder vom Wanderparkplatz an der Siegbrücke los. Die Morgenkälte wurde durch die Sonne langsam vertrieben. Die Kinder staunten über die prächtige Herbstmorgenstimmung an den Siegwiesen. Später staunten sie über den Müll, den manche Menschen verursachen. So konnten manche schweren Dinge wie eine Bildschirmrückwand, ein Gullideckel und ein Wellblech mit den Bollerwagen kaum transportiert werden. Sonnen-, Regenschirm und Yogamatte sowie jede Menge Flaschen waren dagegen leicht zu bergen und mitzunehmen. Unter der Autobahnbrücke fanden die Kinder wie schon im letzten Jahr jede Menge Kronkorken. Diese sammelten sie separat in einer Schatzkiste. Der Schatz wird in Kürze zu einer Sammelstelle in Hennef gebracht. Eine Initiative in Königswinter verkauft den Rohstoff und unterstützt krebskranke Kinder damit. Unter der Autobahnbrücke machten die Kinder eine weitere Entdeckung: Fledermauskästen, die stark beschädigt sind, vermutlich durch Steinwürfe. Sie wollen beim Umweltamt nachfragen, ob es für die Fledermäuse nicht einen besseren Schutz geben kann. Die Drachenklasse machte sich auf der Plandertour rund um unsere gemieteten Schulräume nützlich. Eine Familie hatte kurz zuvor eine wilde Müllkippe entdeckt und die Säuberung für den Weltlernentag vorgeschlagen. Ungeahnte Mengen von Müll tauchten mitten im Wohngebiet am Abtshof auf. Die Kinder fragten sich, warum der Müll nicht einfach auf legalem Wege entsorgt werden kann. Eine sehr gute Frage. Vielleicht nützt an dieser Stelle ein Schild?
Besuch des DRK- Erste-Hilfe-Kurs für Kinder
Die Freie Schule Rhein-Sieg und das DRK in Hennef sind direkte Nachbarn in Geistingen. Unmittelbar nach unserem Einzug in das Abtshofgebäude teilten wir uns anfangs sogar die gleiche Hausnummer, sehr zur Verwirrung des Postboten/der Postbotin.
Nun durften die Kinder diese wunderbare Nachbarschaft nutzen und einen Einblick in die Ersthilfe bekommen. Die Schüler und Schülerinnen der Eingangsstufe wussten schon eine ganze Menge über die Notrufnummer, die Wichtigkeit des Ansprechens und eben das erste wichtige Helfen. Tatsächlich hätte noch niemand die genaue Adresse für den Notruf angeben können, aber die Notwendigkeit in dieser direkten DRK-Nachbarschaft ist aus Sicht der Kinder nicht so wichtig. Folglich ermutigte der Ausbilder Sandro Gross unsere Schüler und Schülerinnen, bei einem Unfall schnell nebenan um Hilfe zu bitten. Das Nennen der Adresse übten wir dennoch. Die Kinder wurden schrittweise an verschiedene Arten der Wundversorgung und der Aufrechterhaltung einer guten Körpertemperatur geführt. Jedes Mal erfolgte die praktische Anwendung bei sich selbst oder einem Partner/einer Partnerin. Zum Schluss erhielten die Kinder noch ein praktisches Pflasterset mit Kunststoffpinzette als Geschenk. Schön, dass wir lernen durften, dass unser couragiertes Handeln Menschen helfen kann. Nicht die Präzision ist das Entscheidende, sondern die Hilfe, die notwendig ist, bis Fachleute ankommen.
Schnupperstunde in der Wingtsunschule in Hennef
Mit einem intensiven Gespräch über Selbstbehauptung und Selbstverteidigung sowie über die Besonderheiten des Wingtsuns startete Si-Fu Chris die kostenlose Schnupperstunde für die Kinder der Freien Schule Rhein-Sieg. Wusstet ihr, dass die beste Selbstverteidigung die Flucht ist? Die Kinder waren überrascht. Nach der ritualisierten Begrüßung erprobten sie anschließend starkes und selbstsicheres Auftreten als zweite Selbstverteidungsstrategie. Sollten diese beiden wichtigsten Verhaltensweisen nicht mehr ausreichend sein, dann – aber auch wirklich erst dann - braucht man Techniken, einen Angreifenden abzuschütteln. Zwei wichtige konnten die Kinder ausprobieren. Unsere Zweitklässlerin Melina, die selbst Schülerin der Wingtsun-Schule ist, assistierte Si-Fu Chris bei der Vorführung. Vielen Dank, dass wir eine Sportart ausprobieren durften, die mehr Sicherheit für komplizierte Momente im Leben bieten kann.
Besuch des Malortes in Hennef Greuelsiefen
An drei darauffolgenden Freitagen besuchten die Kinder der Freien Schule Rhein Sieg den Malort und erlebten jeweils eine Malspielstunde.
In altersgemischten, möglichst inhomogenen Gruppen malten die Kinder im Stehen auf großformatigen Blättern, die an der Wand befestigt waren. Auf dem Palettentisch befanden sich leuchtende Farben, Wasser und Pinseln. Die Kinder kamen mit der Einrichtung intuitiv zurecht und konnten sofort mit dem Malen beginnen.
Beim Malspiel gibt es kein Thema oder Vorgabe, keine Kommentare und keine Beurteilung der Bilder, jeder malt aus seiner inneren Notwendigkeit heraus, aus seiner organischen Erinnerung, wie Arno Stern, der Urheber des Malortes, es bezeichnen würde. So dürfen im Malort Bilder entstehen, die nicht die gesehene Außenwelt abbilden und auch nicht eigene oder fremde Erwartungen erfüllen müssen (Comicfiguren, Nachahmungen aus Büchern, etc.) sondern es entstehen Formen, die einem Universalgefüge angehören und wie einem Programm folgen, bekommt das Kind regelmäßig Gelegenheit dazu.
Als Malspieldienende erkannte ich oft in den Gruppen Elemente dieses Universalgefüges wieder und war darüber begeistert mit welcher Ausdauer und Konzentration die jüngsten ihr Malen erlebten. Es gab auch die eine oder andere Überraschung über sich selber, wo eine Einstellung zum Malen noch mal nachjustiert werden musste z. B. wollte ein schüchternes Mädchen erst gar nicht kommen, da sie meinte, Malen sei nichts für sie und dann das Malspiel so im Flow erlebte, dass sogar die 90 Minuten ihr zu kurz waren, oder ein kleiner Junge dachte, in fremder Umgebung müsse er zwischendurch seinen Papa anrufen dürfen und es war für alle Fälle vorgesorgt, doch der Anruf war nicht mehr nötig, denn das Kind war ganz gegenwärtig bei seinem Erleben der Farben, der Spuren, des tropfenden Pinsels, des Geruchs von Gelb, der eigenen vor seinen Augen entstehenden Bildern.
Und es gibt nichts Spannenderes als im Augenblick zu sein.
Alexandra Knoche
Das Theater „Hänsel und Gretel“ im Waldkindergarten in Kaldauen
Die Studiobühne Siegburg zeigte ein Theaterstück der ganz anderen Art: ein Mitlauftheater oder Walkingtheatre. Wir durften dabei sein und jetzt folgt unsere Beschreibung:
Bei diesem Theater hat man nicht gesessen, sondern man ist den Schauspielern und Schauspielerinnen gefolgt. Man hatte Kopfhörer an, so konnte man alles sehr gut verstehen. Das war viel realer. Und noch lebendiger wurde das Ganze durch Musik. Die war von Humperdinck. Manchmal haben die Kopfhörer gerauscht. Die Hexe hat ganz komisch gesprochen. Die war total aufgedreht.
Für kleinere Kinder war es manchmal schwierig, zu sehen. Aber mit ein bisschen Rücksichtnahme war es dann doch für alle toll.
Was krabbelt im Kompost?
Wusstest du, wie ein Pseudoskorpion aussieht? Die Kinder fanden einige bei ihren Untersuchungen mit Pinsel und Lupe. Sie waren von den bizarren Wesen fasziniert.
Saftkugler, Asseln, Tausendfüßer, Regenwürmer und Mistkäfer sorgen dafür, dass aus abgestorbenen Pflanzenteilen guter Humus wird.
Wie würde unsere Erde aussehen, wenn die kleinen Tierchen ihre Arbeit nicht machen würden? Würde überall Abfall rumliegen? Würde es stinken? Oder würden wir ins Nichts fallen, weil es keine Erde gäbe. Diese und mehr Fragen entwickelten die Kinder. Im Anschluss erforschten sie einen Kompostarbeiter / eine Kompostarbeiterin in ihren Patenteams gemeinsam. Die Großen lasen den Kleinen Wissenskarten vor. Gemeinsam gestalteten sie ein Plakat oder stellten ihr Wissen vor.
Unsere Schule hat nun einen Kompostkasten. Täglich fallen von unseren Solawi-Gemüsekisten Abfälle an und landen dort. Die Kinder wissen Bescheid, was hier (Lebens-)
Wichtiges passiert.